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Archive for the ‘Krimis/Thriller’ Category

Tobias Sartorius hat 10 Jahre seines Lebens verloren: verurteilt wegen zweier Mädchenmorde, an die er keinerlei Erinnerung hat, kehrt er nach Verbüßung seiner Strafe in seinen kleinen Heimatort Altenhain im Taunus zurück und wird dort natürlich alles andere als freundlich willkommen geheißen. Schreckliches geschieht nach seiner Freilassung: Tobias‘ Mutter wird von einer Brücke gestoßen, auf einem ehemaligen Militärflugplatz wird eine Mädchenleiche gefunden und als ein weiteres Mädchen verschwindet, gerät Tobias wieder in den Fokus der Polizei- und in Lebensgefahr, denn einflussreiche Dorfbewohner wollen nicht, dass die Wahrheit darüber ans Licht kommt, was vor elf Jahren wirklich mit den beiden jungen Frauen passiert ist, und schrecken dabei vor nichts zurück…

Nele Neuhaus weiß eindeutig, wie man einen packenden Krimi schreibt. Häufige Szenen- und Perspektivwechsel und immer wieder eine böse Überraschung, die hinter der nächsten Ecke lauert, machen das Buch so spannend, dass ich die ganze Nacht durchgelesen habe, weil ich „Schneewittchen muss sterben“ (allein der Titel!) nicht aus der Hand legen konnte. Die Doppelmoral der Dorfbewohner dringt aus allen Seiten, die alltäglichen Grausamkeiten, die einige Personen ohne jegliche Gewissensbisse anderen antun und die über Jahre hinweg zusammengenommen letztlich dazu führen, dass Menschen ihre Existenzgrundlage, ihre Freiheit und einige sogar ihr Leben verlieren, stellt Neuhaus so plastisch dar, dass ich aus dem Frösteln kaum herausgekommen bin. Bemerkenswert gut gestaltet ist auch das Ermittler-Duo Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein, die neben der komplizierten Wahrheitsfindung auch in ihrem jeweiligen Privatleben so manches Problem zu bewältigen haben.

Dass „Schneewittchen muss sterben“ schon der vierte Fall um Kirchhoff und von Bodenstein ist, habe ich beim Lesen nicht bemerkt, obwohl ich die ersten drei Fälle (noch) nicht kenne. Ein weiterer Pluspunkt.

Mein Fazit:

Buchtipp, unbedingt lesen!

 

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Adelina, Apothekerin im spätmittelalterlichen Köln, ermittelt wieder. Diesmal aber in eigener Sache, denn als aus einem Beinhaus Knochen gestohlen werden und kurze Zeit darauf eine Frauenleiche in Adelinas Abortgrube gefunden wird, wird Adelinas Mann, der Medicus Neklas Burka, verdächtigt und festgenommen. Im Laufe ihrer Nachforschungen kommen Dinge ans Licht, die selbst die Apothekerin an der Unschuld ihres Mannes zweifeln lassen…

Ich mag Adelina: Eine starke Frau, die trotz vieler Anfeindungen die Apotheke ihres Vaters übernommen hat und sich ganz „nebenbei“ auch noch einer großen Familie widmet: sie sorgt für ihren geistig behinderten jüngeren Bruder Vitus, ihre Stieftocher Griet, ihren dreijährigen Sohn Colin und ist in „Frevel im Beinhaus“ gerade mit ihrem zweiten Kind schwanger- was sie aber nicht davon abhält, für ihren Mann zu kämpfen.

Dass die Autorin Geschichte studiert hat, merkt man dem Buch an, sehr lebendig schildert sie das Leben in Köln im späten Mittelalter. Weiterhin ist „Frevel im Beinhaus“ spannend und durch die Personenübersicht am Anfang und das Glossar am Ende des Buches auch noch überaus leserfreundlich.

Eigentlich lese ich ja am liebsten Krimis, die in der heutigen Zeit spielen, aber so langsam beginnt sich mein Lesegeschmack auf historische Romane auszudehnen; „Frevel im Beinhaus“ hat von beiden Genres etwas und konnte mich deshalb begeistern.

Das wird übrigens nicht mein letzter historischer Roman von Petra Schier gewesen sein, „Die Stadt der Heiligen“ liegt schon auf meinem SUB und natürlich hoffe ich auf eine Fortsetzung der Adelina-Reihe.

P.S.: Hier kann man sich umschauen in „Adelinas Welt“ und so einiges über ihre Zeit lernen.

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Inhalt:

Auf einer Konferenz trifft die Rechtsmedizinerin Dr. Maura Isles Doug, einen Bekannten aus Studientagen wieder. Man findet sich sympathisch, und Maura, die ihrem schwierigen Privatleben entfliehen will, nimmt gern Dougs Einladung an, mit ihm, seiner Tochter und einem befreundeten Pärchen für ein paar Tage Urlaub in einer Berghütte zu machen. Auf der Fahrt zur Hütte kommt ein Schneesturm auf, Dougs Mietwagen kommt vom Weg ab, die fünf schaffen es nicht, das Auto wieder fahrbereit zu machen und so sind sie, 30 Meilen vom nächsten Dorf entfernt, auf sich selbst gestellt. Da entdeckt Maura einen Wegweiser zu einem Dorf namens „Kingdom Come“ und die Freunde machen sich auf den Weg in das Tal, in dem das Dorf liegt. Doch bald kommt ihnen einiges komisch vor, denn als sie in „Kingdom Come“ ankommen, ist das ganze Dorf wie ausgestorben. Und als sie sich dort genauer umschauen, bemerken sie noch andere seltsame Dinge und ihr Unbehagen wird immer größer- und das zu Recht…

Meine Bewertung:

Was habe ich mich gegruselt! Besonders der Teil des Buches, der in Kingdom Come spielt und in dem man mit Maura und den anderen in einem verlassenen, eingeschneiten Dorf festsitzt, ist äußerst nervenzehrend, die Spannung ist, weil man zwar weiß, dass etwas ganz und gar nicht stimmt, aber noch nicht, was genau das ist und was da in den Schatten noch alles lauert, kaum auszuhalten. Aber auch im weiteren Verlauf der Geschichte bleibt es spannend: vermeintliche Bösewichte stellen sich als Retter heraus, vermeintliche Retter als böse, und als man schon glaubt, der Sache auf den Grund gekommen zu sein, baut Tess Gerritsen noch einige unerwartete Wendungen ein und macht das Ende alles andere als vorhersehbar.

Mein Fazit:

Ich muss zugeben, dass ich die die Stimme von Mechthild Großmann zuerst sehr gewöhnungsbedürftig fand, zu dunkel und zu rauh kam sie mir vor. Nach kurzer Zeit jedoch war meine Skepsis dahin, denn wie Großmann die verschiedenen Charaktere lebendig werden lässt und die Atmosphäre des Buches transportiert- das kann man nur mit solch einer Stimme.

 

Tess Gerritsen, Totengrund

Sprecherin: Mechthild Großmann

Länge: 12 Stunden, 24 Minuten (ungekürzt!)

Detailseite mit Hörprobe auf Audible.de

Herzlichen Dank an Audible für den Rezensions-Download!

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Julia Frost und ihr Bruder Robert sind Freshmen am kanadischen Grace-College. Seltsame Dinge gehen in dem abgelegenen Tal der Rocky Mountains vor sich, in dem das College liegt, und schließlich verschwindet eine Studentin und wird wenig später ermordet aufgefunden. Nicht nur die Tote hatte ihre Geheimnisse, auch Julia und Robert haben eine dunkle Vergangenheit, vor der sie eigentlich im Grace-College sicher sein wollten…

Schwer ist es für mich, dieses Buch zu bewerten, ohne zuviel zu verraten. Nur soviel: ich hatte auf eine mehr „übersinnliche“ Lösung gehofft, nach dem, was ich bisher über das Buch gehört hatte. Aber Spannung kommt in jedem Fall auf, auch wenn ich beim Lesen gemerkt habe, dass ich für solche YA- (Young Adult-) Bücher wohl langsam zu alt werde. Ich lasse jetzt erstmal einige Zeit verstreichen und dann entscheide ich, ob ich die Folgebände doch noch lesen werde.

Btw: Die PR zu dem Buch ist gut gemacht: u.a. Julia ist bei Twitter vertreten und das College hat auch eine eigene Homepage.

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Hakan von Enke, ein pensionierter U-Boot-Kommandant und der Quasi-Schwiegervater von Kommissar Wallanders Tochter Linda, verschwindet spurlos. Kurt Wallander schaltet sich in die Ermittlungen ein und hat einen Anhaltspunkt in seinem letzten Gespräch mit von Enke:

In den 80er Jahren befand sich ein russisches U-Boot im schwedischen Sperrgebiet, durfte aber von von Enke und seinen Kollegen wegen eines in letzter Sekunde ausgesprochenen Befehls aus Regierungskreisen nicht gestellt werden. Von Enke stellte seit damals Nachforschungen wegen dieses Vorfalles an und Wallander hatte das Gefühl, er fühle sich deswegen heute noch bedroht.

Viel passiert in diesem Buch: Familienmitglieder der von Enkes verschwinden, ein neues taucht auf, eines wird ermordet, ein zweites wiedergefunden, Spionagevorwürfe werden laut und schließlich zeigen Wallanders Ermittlungen, dass alles ganz anders ist, als er und (fast) alle anderen zuerst angenommen hatten.

Spionageromane sind normalerweise nichts für mich. Außer, der Autor heißt Henning Mankell und die Hauptfigur Kurt Wallander:

Ich mag Mankells unprätentiösen Schreibstil und ich mag die Figur Kurt Wallander. Traurig ist es, Wallanders langsamem geistigen Verfall zusehen zu müssen. Dass irgendetwas mit ihm nicht stimmt, merkt man gleich zu Beginn des Buches, als er nach ausgiebigem Trinken seine Dienstwaffe in einem Restaurant vergisst. Im Verlauf des Buches weiß er oft nicht, wie er an gewisse Orte gekommen ist oder was er gerade vorhatte.

Nicht nur für den Fall muss er sich mit der Vergangenheit beschäftigen, Wallander denkt auch viel an seine eigene Vergangenheit: an seine gescheiterte Ehe mit Mona, Lindas Mutter, an seine (zweite) große Liebe Baiba, die ihn unverhofft mit einer traurigen Nachricht besuchen kommt, und an viele seiner früheren Fälle. Wallander zeigt sich verletzlich, zeigt seine Angst vor Alter, Tod und Einsamkeit.

Und am Ende, da gewinnt leider „der Feind im Schatten“, Wallanders Alzheimer-Erkrankung. (Die von Mankell übrigens sehr realitätsnah beschrieben wird- Chapeau!)

Ich werde Kurt Wallander vermissen- auch, wenn dieses Buch ein würdiges Abschiedsbuch ist.

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